Rennen in Zeiten von Corona? Gibt’s doch gar nicht. Gibt es wohl. André war bei einem Crit-Rennen in Erfurt für das Team Hannover FXD am Start. Und mit mächtigem Erfolg. Ein superber Platz 2 wurde es. Lest seinen Bericht.
Starten oder nicht starten? Aufgrund der erhöhten Ansteckungsgefahr bei solchen Veranstaltungen wollte das wohl überlegt sein. Das Konzept der Veranstaltung sah aber vielversprechend aus. Da das Rennen auf mehrere Vorläufe und zwei Finalläufe aufgeteilt war, waren immer nur relativ wenige Fahrer zusammen auf der Strecke. Dies und die Tatsache, dass die Form grad extrem gut zu sein schien, ließ die Entscheidung für einen Start fallen. Und: Der riesige Parkplatz und die klar kommunizierten Regeln für alle Anwesenden ließen durchaus eine etwas größere Menge an Menschen zu ohne sich dabei zu nahe zu kommen.
Ich wurde in den zweiten Vorlauf um 11:30 Uhr eingeteilt. Hier musste man eine Platzierung unter den ersten 6 Fahrern erreichen, um sich für das A-Finale zu qualifizieren. Ich konnte mich zusammen mit Jan Lietzke von den Puncheurz früh vom Rest des 15 Fahrer starken Feldes absetzen. Wir harmonierten gut und konnten auf den 9km einen Vorsprung von ca. 30 Sekunden herausfahren. In der Letzten engen kurve am Ausgang aus der Tiefgarage konnte ich die finale Attacke setzen und den Vorlauf für mich entscheiden. Mit der schnellsten Zeit aller Vorläufe konnte ich mir so sogar den besten Startplatz fürs Finale sichern – gestartet wurde übrigens mit 1,5m Abstand. Danach gab es erst mal ein Nickerchen im Auto, denn das A-Finale sollte erst um 15:15 starten. Vorher fanden noch das Rennen der Frauen und das B-Finale statt.
Im Finale ging es dann gleich zur Sache. Ich konnte vom Start weg vorn fahren und das Tempo hoch halten. So stand schon in der ersten Runde eine siebenköpfige Gruppe mit Fahrern aus der Schweiz und Frankreich. Darunter unter anderem der starke Sprinter Tim Ceresa vom Team Look Crit und Jan Lietzke und Dominik Karrasch von den Puncheurz. Letztere sorgten immer wieder im Wechsel für Attacken, sodass es nur ganz selten mal langsam wurde. Entscheidend absetzen konnte sich allerdings nie jemand. Um einem Sprint aus dem Wege zu gehen setzte ich eingangs der letzten Runde dann meine Attacke. Ich konnte mich auch ein paar Meter absetzen und den Vorsprung in den technischen Passagen bei extrem hohem Tempo ein wenig ausbauen. Ausgangs der Tiefgarage lag ich noch immer vorn und es waren noch etwa 300m zu fahren. Nach der letzten Rechtskurve versuchte ich noch mal die allerletzten Reserven im Sprint herauszupressen, aber leider konnte sich der Red Hook erfahrene Franzose Tim Ceresa auf den letzten 10m noch an mir vorbeischieben.